buten un binnen - 10 innovative Ideen aus Bremen


Schlaue Simulationsprogramme, nachhaltige Lebensmittel – und ein Einhorn-Seifenblasen-Stab: Aus Bremen und umzu kommen viele interessante Ideen und Produkte. Ein Ausschnitt aus der Bremer Start-up-Welt.

In Deutschland ist Berlin nicht nur die Hauptstadt der Bundesrepublik, sondern auch die Hauptstadt der Start-ups. Hier lassen sich deutschlandweit die meisten jungen Unternehmen mit kreativen Geschäftsideen nieder. Doch auch aus Bremen kommen interessante Impulse.

  1. Immerstab: Seifenblasen für Erwachsene

Niels Schumann und sein Bruder sind noch auf dem Weg zum Start-up. Diverse Idee und ein Produkt gibt es aber schon: Sie wollen sich einsetzen für "eine nachhaltige Spaßkultur" – mit einem Holzstab mit Einhorn-Kopf zum Seifenblasen-Pusten. Der Stab ist plastikfrei, hat eine Blumensamen-Kammer und heißt "Immerstab". Die Seifenblasen-Flüssigkeit dazu nennen die Brüder "Einhornpipi". Und weil sie finden, dass Spaß analog sein sollte, verkaufen sie den Stab nicht im Internet, sondern bei Veranstaltungen und in kleinen Geschäften in Bremen.

  1. Fopo: Fruchtpulver aus gerettetem Obst

Fopo steht für Food Powder, also Lebensmittel-Pulver. Aus Obst, das eigentlich wegen Schönheitsmängeln aussortiert wurde, wird erst Trockenobst und dann Früchtepulver. Die Nährstoffe sollen so zu 90 Prozent erhalten bleiben – und die Früchte deutlich länger haltbar sein. Ausgedacht haben sich das drei Studierende während ihres Master-Programms in Lebensmittel-Innovation und Produktdesign. Auf ihrer Website liefern sie auch Rezeptideen – zum Beispiel Smoothies, Dips oder Kuchen. Produziert wird seit Oktober 2016 an verschiedenen Standorten – Büro und Lager sind in Bremen.

  1. Nork: ein Korn gegen Vorurteile

Die Macher von Nork – die Geschwister Johann und Ann-Kathrin Dallmeyer und ihr gemeinsamer Freund Lars Galling – wollen mit ihrem Getränk den Ruf des Korns aufpolieren: "Weil Korn mehr kann als Schützenfest und Herrengedeck". Unter dem Motto "Bremen und Hamburg am Tresen vereint" lassen die drei aus den beiden Hansestädten in Scheeßel ein Doppelkorn brennen, das den hochprozentigen Alkohol "wieder salonfähig" machen soll.

Seit Oktober 2016 ist Nork auf dem Markt – und im Moment eher ein Hobby für die Macher. Davon leben können sie jedenfalls noch nicht. Doch die Nachfrage steigt: 3.000 Flaschen haben sie bisher verkauft.

  1. Rightmart: Hartz-IV-Widersprüche leicht gemacht

Die Anwälte der Kanzlei Rightmart haben sich darauf spezialisiert, gegen fehlerhafte Hartz-IV-Bescheide vorzugehen. 15.000 Widersprüche haben sie seit dem Start im vergangenen Jahr schon erfolgreich eingelegt – und das deutschlandweit. Das Besondere an ihrem Unternehmen sei, dass so vieles wie möglich automatisiert abläuft, so ein Sprecher. Potenzielle Mandanten können online einen Fragenkatalog ausfüllen und so einen Eindruck bekommen, ob sich ihr Einspruch lohnt.

Mittlerweile arbeiten mehr als 35 Festangestellte im Büro in der Bremer Neustadt. Im nächsten Jahre soll sich das Angebot vergrößern: Neben Hartz-IV-Bescheiden werden dann auch Bußgeld- und Bafög-Bescheide geprüft.

  1. Beam NG: eine realistische Auto-Crash-App

Ein Start-up aus Bremen hat weltweit Aufmerksamkeit erregt. Denn die Jung-Unternehmer haben einen Weg gefunden, sehr realistisch und detailliert fahrende Autos zu simulieren. "So schön waren Unfälle noch nie", loben Spielekritiker. Möglich machen die realistische Fahrt physikalische Berechnungen – und für die interessieren sich auch die Auto- und Filmindustrie.

  1. Juniki's: eine intelligente Trinkflasche

Christian Kehlenbeck war genervt von den Trinkflaschen seiner Töchter: Aus denen mit kleiner Öffnung konnten sie zwar gut trinken, sie waren aber schlecht zu befüllen oder zu reinigen. Bei Trinkflaschen mit großer Öffnung kehrten sich Vor- und Nachteile um.

Entwickelt hat Kehlenbeck deshalb eine Trinkflasche mit zwei Öffnungen, die alle Probleme lösen soll. Zum Weihnachtsgeschäft bietet er seine Erfindung auf der Crowdfunding-Plattform Startnext an. Ein Patent hat er auch schon angemeldet.

  1. Papa Türk: ein Getränk gegen die Knoblauch-Fahne

Auf den Döner verzichten, nur um die Mitmenschen zu schonen – das wollten Jan Plewinski und Roman Will nicht mehr auf sich nehmen. Deshalb entwickelten sie ein Chlorophyll-Getränk, das den Knoblauch-Mundgeruch vertreibt. "Papa Türk" ist giftgrün und schmeckt unter anderem nach Pfefferminze.

Seit 2014 ist das Getränk am Markt – und die Erfinder können mittlerweile auch davon leben. Mit fünf Mitarbeitern kümmern sie sich im Bremer Ostertor-Viertel um Vertrieb, Werbung und Einkauf. Gefertigt werden die Dosen und Flaschen in Düsseldorf und Chemnitz.

  1. Reishunger: vielfältiger Reis statt Sättigungsbeilage

Weil Sohrab Mohammed ein Reisfan ist, gründete er 2011 zusammen mit seinem damaligen Studienkollegen Torben Buttjer das Start-Up "Reishunger". Mittlerweile verschicken die beiden fair gehandelten Reis aus zwölf Ländern aus der Bremer Überseestadt vor allem nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.

Das Start-up ist schon ziemlich gewachsen: Die beiden Unternehmer beschäftigen rund 70 Mitarbeiter im Büro, Lager und der Produktion.

  1. Velibre: kompostierbare Kaffee-Kapseln

Müll durch Kaffee-Kapseln – das muss nicht sein. Dieser Gedanke steckt hinter der Idee von "Velibre". Das Start-up mit Sitz in Bremen vertreibt Kaffee-Kapseln, die biologisch abbaubar sind. Im Frühjahr 2018 kommt das neueste Modell: eine Kaffee-Kapsel aus Papier, die auch auf dem heimischen Kompost landen darf.

Das Unternehmen gibt es seit 2013. Hauptsitz und Lager sind in Bremen, neun Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Produziert wird im europäischen Ausland. Kunden können die Produkte online kaufen, einige Bio-Supermärkte in Deutschland und Österreich haben die Kapseln aber auch im Sortiment.

  1. Die Gewürznuss: besondere Nüsse zum Snacken

Kevin Drasl importierte Gewürznüsse erst nur für sich selbst, dann im kleinen Stil auch kommerziell. Mittlerweile hat er das Start-up vergrößert, weil es so gut läuft. Online und in Bremer Spezialitäten-Läden verkauft er Sorten "Bittersüße Cashew" mit Zimt, Curry und Fenchel oder "Feine Mandel" mit Orange, Zimtblüte und Piment.

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